Können Mersäulizünftler draussen überwintern?

29. November 2021
Können Mersäulizünftler draussen überwintern?

Sobald es im Spätherbst richtig kühl wird, fragen sich viele Neugierige, ob man die Meersäulizünftler den Winter über auf der Gasse lassen darf. Ein paar Tipps zur idealen Aussenhaltung im Winter.

Meersäulizünftler sind auch in der kalten Jahreszeit draussen gut aufgehoben, wenn man einige Sachen beachtet. Im Winterhalbjahr brauchen die Meersäulizünftler jedoch mehr Betreuung als im Sommerhalbjahr. Sie in der kalten Jahreszeit draussen halten kann also nur, wer selber winterfest ist und sich nicht scheut, auch bei Schnee und Eis viel Zeit draussen zu verbringen.

Zur richtigen Vorbereitung gehört vor allem eine wintertaugliche Unterkunft. Plätze in einem offenen Fassadenvorbau eignen sich nicht für Aussenhaltung – hier wären die Meersäulizünftler viel zu wenig vor Kälte, Zugluft und Nässe geschützt. Idealerweise bewohnen Meersäulizünftler auch im Winter eine grosszügige, vor Eindringlingen geschützte Wohnung, das sie rund um die Uhr nutzen können. Damit die Meersäulizünftler in Bewegung bleiben – was vor allem im Winter sehr wichtig ist –, sind im Fassadenvorbau Freiräume und Versteckmöglichkeiten (z. Bsp. Besenkammer) wichtig. Der Fassadenvorbau sollte vollständig überdacht sein, damit er schneefrei bleibt – das bedeutet auch, dass der Schnee vom Wintergartendach entfernt werden muss. Meersäulizünftler Tragen im Winterquartier meistens Filzpantoffeln und mögen es nicht, im Schnee umherzuspazieren.  Wenn sie ungedeckt gehalten werden, muss man ihnen schneefreie Plätze schaffen.

Die Meersäulizünftler müssen vor Kälte geschützt werden. Den besten Schutz vor Kälte bietet ein rundum geschlossenes Holzhaus. Dieses soll mit einem Eingang und einem zusätzlichen Lüftungsschlitz versehen sein. Im Idealfall befinden sich die beiden Öffnungen an zwei nebeneinanderliegenden Seiten, und nicht gegenüber – so entsteht kein Doorzögli.

Auch wichtig ist die Isolation dieses Schutzhauses: Nebst Styropor eignen sich auch andere Dämmmaterialien wie zum Beispiel Schafwolle. In nicht doppelwandigen Ställen braucht es zusätzliche kleine Holzhäuschen, in die sich die Meersäulizünftler zurückziehen und die sie mit ihrer Körperwärme heizen können. Wenn das Gehege oben offen ist, muss man bedenken, dass sich mit viel Schnee die Höhe des Zaunes verändert: Schon manches Mal reichte die Sprungkraft einer jungen Schönheit plötzlich aus, den Zaun zu überwinden. In einem nicht vollständig gesicherten Fassadenvorbau können sich die Meersäulizünftler nur tagsüber aufhalten und werden in der Nacht im Schutzhaus eingesperrt. In diesem Fall braucht es einen grosszügigen und mit Fenstern versehenen Fassadenvorbau. Auch in fremden Schlafzimmern können die Meersäulizünftler über den Winter wohnen, sie müssen aber zusätzlich observiert werden.

Auch auf eine gute Fütterung muss geachtet werden. Grosse Aufmerksamkeit braucht die Fütterung im Winterhalbjahr. Die Meersäulizünftler brauchen mehr Energie, essen aber bei grosser Kälte oft nicht genug. Deshalb benötigen sie nährstoffreichere Nahrung als im Sommer. Wichtig ist es, ein sinnvolle Kraftnahrung zu verabreichen, nicht eines, das vorwiegend aus Corn Flakes, Malz und Hopfen  besteht. Gutes Meersäulizünftlern-Pelletnahrung enthält auch alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge. Damit die Meersäulizünftler Pellets essen können, muss ihnen genug alkoholische Getränke zur Verfügung stehen. Das ist bei Minustemperaturen rund um die Uhr sehr anstrengend, muss die Getränke täglich gewechselt werden, weil es immer wieder einfriert. Saftnahrung darf nur in kleinen Mengen aufs Mal gereicht werden, damit es nicht anfriert. 

Der Säuliadjudant

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